Feuer und Flamme für die Sicherheit
ARAG Experten informieren über Brandschutz und Sicherheit
Auch wenn in Deutschland die Katastrophenlage mit der im südlichen Europa, Australien oder Kalifornien nicht vergleichbar ist, so steigt durch den Klimawandel und die zu hohen Temperaturen dennoch auch bei uns die Zahl der Waldbrände weiter an. Die Umweltlage ist das eine – was aber wenn Brände auch uns persönlich bedrohen? Wie gut sind wir vorbereitet und gesichert? Zum Tag des Brandschutzes am 9. Oktober beleuchten ARAG Experten die Situation.
Die Feuerwehr – dein Freund und Helfer unter 112
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es 2022 rund 2.400 Waldbrände in Deutschland. Ein deutlicher Anstieg zu den vorhergegangenen Jahren und eine weitere Steigerung ist für 2023 sicher zu erwarten. Noch waren bei uns dabei keine Ortschaften bedroht, so wie wir es über die Medien aus anderen Ländern kennen. Dennoch stellt sich die Frage, wie gut wir eigentlich geschützt sind. Wichtigster Faktor sind unsere Feuerwehren. Das Problem: Von 1,3 Millionen Feuerwehrleuten sind fast eine Million ehrenamtlich dabei. Etwa 22.000 Freiwillige Feuerwehren und über 20.000 Jugendfeuerwehren stehen 100 Berufsfeuerwehren zur Seite. Und das Engagement im Ehrenamt nimmt ab. Darüber hinaus verweisen ARAG Experten auf die Demographie: Insbesondere die ländlichen Gebiete, in denen die Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr fast gang und gäbe ist, kämpfen mit Nachwuchsproblemen und Abwanderung der jungen Leute in die Großstädte.
Wie setzt man einen Notruf richtig ab?
Zunächst gilt es, sich selbst aus der Gefahrenzone zu begeben. Und auch wenn es bei einem Brand nicht leicht ist, die Ruhe zu bewahren, empfehlen die ARAG Experten, sich bei einem Anruf bei der Feuerwehr auf die fünf W-Fragen zu konzentrieren: „Wo ist der Unfallort?“. Hierbei sind vor allem genaue Adresse mit Straßennamen, Hausnummer, Etage oder markante Geländepunkte wichtig. Wer einen Notruf vom Handy aus absetzt, sollte als erstes Stadt und Standort angeben, denn das Gerät wählt automatisch die nächste Notrufleitstelle an, die je nach Funkzelle des mobilen Netzes in einem anderen Zuständigkeitsgebiet liegen kann. Ist der eigene Standort nicht bekannt, helfen die GPS-Daten des Handys, die man in der Karten-App Google Maps findet: Der exakte Standort erscheint. Indem man auf das blaue Fadenkreuz rechts unten auf dem Bildschirm tippt. Daraufhin zeigt ein blauer Punkt in der Karte den aktuellen Standort. Nach einem etwas längeren Berühren dieses Punktes werden die Koordinaten in der oberen Menüleiste angezeigt.
Eine möglichst präzise Antwort auf die Frage „Wie viele Menschen (und Tiere) befinden sich in der Gefahrenzone?“ hilft der Feuerwehr, Ausmaß und Umfang des Notfalls besser einzuschätzen. Eine weitere Frage lautet: „Was ist passiert?“. Hierbei sollten Anrufer den Notfall in kurzen Stichworten umschreiben. Nach dem Auflegen raten die ARAG Experten, dafür zu sorgen, dass die Einsatzkräfte vor Ort eingewiesen werden.
Gibt es gesetzliche Bestimmungen?
Für eine grundsätzliche Sicherheit vor Bränden im Wohnbereich ist in Deutschland gesetzlich gesorgt, da ein weitreichender Brandschutz über diverse Normen in den Bauordnungen geregelt ist. Darüber definieren sich beispielsweise Anforderungen an Bauteile und Baustoffe, Abstände zu anderen Gebäuden, Flucht- und Rettungswege und vieles mehr. Diese Bauordnungen sind laut ARAG Experten zwar Ländersache, dennoch gibt es mit dem DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik) ein zentrales Organ, das die Bewertungen und Genehmigungen regelt.
Wie wichtig sind Rauchwarnmelder?
Dennoch kommt es immer wieder zu Wohnungsbränden, die im schlimmsten Fall Menschenleben fordern. Häufige Ursache sind laut ARAG Experten eigene Unachtsamkeit und Fehlverhalten. Unbeobachtete Kerzen, vergessene Herdplatten, Rauchen im Bett, Streichhölzer in Kinderhänden sind nur einige Auslöser, die binnen Sekunden dazu führen können, dass die komplette Wohnung oder ganze Wohnhäuser in Brand geraten können. Dabei wird die Geschwindigkeit, in der sich ein Brand ausbreiten kann, immer noch unterschätzt. Rauchwarnmelder sind daher tatsächlich Lebensretter: Inzwischen sind sie in allen Bundesländern Pflicht in Neu- und Bestandsbauten. Für die Installation und Wartung sind Wohnungseigentümer und Vermieter zuständig.
Wo lauern die meisten Gefahren?
Jeder Haushalt birgt allerdings auch tückische Gefahren. Denn die meisten Brände werden inzwischen von defekter Elektrotechnik verursacht: Kühlgeräte, Wäschetrockner und Mehrfachsteckdosen sind für rund ein Drittel der Brände in Privathaushalten verantwortlich. Häufig kommt es dann zu Kabelbränden, die oft unbemerkt bleiben und den Warnmelder nicht sofort anschlagen lassen, weil die Rauchentwicklung erst verspätet eintritt. Vielmehr entwickelt sich in diesem Fall ein gefährlicher Schwelbrand. Daher raten die ARAG Experten zu erhöhter Aufmerksamkeit z. B. bei flackernden Lampen, beim Ausfall des Geräts, dem Herausspringen von Sicherungen bei der Inbetriebnahme und vor allem bei auffallendem Geruch. Selbstverständlich sollte zudem immer darauf geachtet werden, Kerzen zu löschen, wenn man den Raum verlässt und Elektrogeräte wie etwa Herd und Backofen in Abwesenheit auszuschalten.
Welches sind die besten Brandbekämpfer für Zuhause?
Gerät ein defektes Gerät in Brand, darf keinesfalls mit Wasser gelöscht werden, da man sonst einen elektrischen Schlag riskiert. Vielmehr sollte das jeweilige Gerät sofort vom Strom getrennt und die Sicherung ausgeschaltet werden. Auch brennende Pfannen und Kochtöpfe dürfen niemals mit Wasser bekämpft werden, denn das enthaltene Fett wird zur Stichflamme. Helfer wie Löschdecken sollten daher in keinem Haushalt fehlen. Noch besser sind Feuerlöscher , raten ARAG Experten, und diese gibt es auch in diversen Varianten extra für den Privatgebrauch. Ideal sind Schaumlöscher Klasse A oder B, aber auch Pulverlöscher erfüllen ihren Zweck, verschmutzen die Wohnung allerdings weiträumiger. Für die Küche sind sogar richtige Fettbrandlöscher erhältlich.